Paul McCartney: 1964 – Augen des Sturms

Paul McCartney 1964 Augen des Sturms Cover Verlag C.H.Beck

Spektakulärer Bildband mit Fotografien und Betrachtungen von Beatles-Legende Paul McCartney

81 Jahre alt ist Paul McCartney am 18. Juni geworden. Fast zeitgleich ist im Verlag C.H. Beck das Buch „1964 – Augen des Sturms“ erschienen. In diesem über 300 Seiten starken Coffee Table Book befinden sich bisher unveröffentlichte Fotografien von Paul McCartney sowie einige Erinnerungstexte an das Jahr 1964. Genauer gesagt begann die Reise bereits Ende 1963 in Europa mit den Stationen in Liverpool und London, bevor es die Beatles über Paris im Februar 1964 auch erstmalig in die USA verschlug. Am 07.02.164 betraten John Lennon, Paul McCartney, Goerge Harrison und Ringo Starr amerikanischen Boden, just zu dem Zeitpunkt, als kurz zuvor „I Want To Hold Your Hand“ die Spitzenposition der Billboard-Single-Charts erreichte.

Die „Beatlemania“ erreicht die USA

Paul McCartney 1964 Augen des Sturms Cover Verlag C.H.Beck

Die in Großbritannien schon grassierende „Beatlemania“ sollte mit dem elftätigen USA-Besuch der Beatles, zu dem auch ein Auftritt in der Ed-Sullivan-Show vor gut 70 Millionen Zuschauern am Fernseher gehörte, auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten seine Ausbreitung erfahren. Schon im April selbigen Jahres belegte die beste Band aller Zeiten mit „Can’t Buy Me Love“, „Twist And Shout“, „She Loves You“, „I Want To Hold Your Hand“ und „Please Me Please Me“ die ersten fünf Platze der US-Charts. Die „British Invasion“ begann ihren Siegeszug. Der Empfang der neuen britischen Musikhelden in New York durch zahlreiche Fans war schon ein Triumph, im Verlauf der nächsten Tage und Wochen potenzierte sich der Ruhm um ein Vielfaches. Paul McCartney, Sänger, Songwriter und Bassist des Liverpooler Quartetts hatte auf dieser Tour eine 35mm-Kamera dabei und hielt die Erlebnisse fotografisch fest.

Aus dem Paul-McCartney-Archiv

Knapp eintausend Bilder wurden 2020 in seinem Archiv wiederentdeckt, 275 davon befinden sich im vorliegenden Buch „1964 – Augen des Sturms“. Sowohl Schwarz-Weiß- als auch Farbfotos dokumentieren die Zeit „als die Hölle losbrach“, wie es Paul McCartney formuliert. Wobei sein fotografisches Interesse nicht nur dem Beatles-Hype (also den allgegenwärtigen Fans und Medien) galt, sondern der Band selbst und dem nahen Umfeld. Entstanden sind so großartige wie facettenreiche Portraits seiner Kollegen Lennon, Harrison und Starr (mal gähnend, mal schlafend, mal lachend, mal albernd, mal bei Auftrittsproben, mal im Auto, mal im Zug, mal bei der Arbeit, mal während der Freizeit). Gelegentlich benutzten andere aus dem Tross die Kamera, so dass McCartney auf einigen Bildern ebenfalls zu sehen ist.

Für die Regale aller Musikliebhaber

Neben New York hießen die weiteren Stationen des USA-Trips noch Washington und Miami. McCartney hat einige herrlich verschwommene Aufnahmen gemacht und einige grandiose, die das Amerika hinter den Star-Kulissen beleuchten. Hier ist man also mittendrin in der „Beatlemania“, eingefangen aus der Sicht eines Betroffenen. Abgerundet wird der Fotoband durch einen Einleitungstext von Jill Lepore sowie ein Geleitwort von Nicholas Cullinan, dem Direktor Londoner National Portrait Gallery, wo McCartneys Bilder vom 28.06. bis zum 01.10.2023 in einer Ausstellung zu sehen sind. Das Buch jedoch gehört in die Regale aller Musikliebhaber.

Paul McCartney: „1964 – Augen des Sturms“, C.H.Beck, aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch, Hardcover, 355 Seiten, 978-3-406-80300-0, 49,90 Euro.      

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